Zur Landtagswahl am 15. Mai haben wir den Parteien Fragen gestellt, die die Kinderbetreuung in NRW betreffen und um Antworten gebeten. Zum Prozedere: Es durften von uns nur jeweils 7 Fragen gestellt werden, die eingereicht werden mussten. Nachfragen haben sich also als schwierig gestaltet bzw. waren leider nicht möglich. Dennoch freut uns die Resonanz und das Feedback sehr. Wir danken den Parteien sehr für Ihre Mühen und reichen die fehlenden Antworten der Fraktion die Linke nach, sobald uns diese vorliegen sollten. 

Wir haben ebenfalls allen lokalen Parteien Fragen gestellt und nach Statements gefragt. Die Antworten könnt ihr hier finden. 

Auch der Landeselternbeirat hat sich dem Thema gewidmet und präsentiert hier seine Fragen und die Antworten der Parteien. Unsere Fragenblöcke ergänzen sich ganz gut, wie wir finden. Schaut mal rein.




Frage 1:
Welche Ideen haben Sie, um Erzieher und Erzieherinnen die Tätigkeit in NRW schmackhaft zu
machen und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?

Antwort:
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, braucht es viele verschiedene Maßnahmen. Die
Personalkapazitäten müssen so berechnet werden, dass sie die alltäglichen Anforderungen und
die Arbeitsrealität in den Kitas auch wirklich abbilden. Erzieher*innen brauchen Zeit für
Fortbildungen, Urlaubstage müssen einberechnet werden und auch Krankheitsfälle dürfen nicht
zu alltäglicher Personalknappheit führen.
Die hohe Belastung bis hin zur Überlastung der Fachkräfte führt zum Teil zu
Personalfluktuationen. Wir werden in der langfristigen Perspektive dafür sorgen, dass die Kita-
Fachkräfte entlastet werden. Die Kita muss ein attraktiver Arbeitsplatz sein, damit sowohl
bestehende Fachkräfte weiterhin in den Einrichtungen bleiben wollen, als auch weitere Menschen für die Arbeit in der Kita gewonnen werden können. Um Fachkräfte ausbilden zu können, werden wir die Ausbildungs- und Studienplätze an den Berufsschulen und Hochschulen dem Bedarf in der Berufspraxis entsprechend ausbauen.

Frage 2
Wie können neue Betreuungsplätze geschaffen werden, um dem wachsenden Bedarf zu begegnen?
Antwort:
Damit weitere Betreuungsplätze zur Verfügung gestellt werden können, müssen wir weiter in den Ausbau investieren. Der Ausbau von Betreuungsplätzen und die Gewinnung von Kita-Fachkräften müssen Hand-in-Hand gehen. Wir brauchen einen quantitativen und qualitativen Ausbau der frühkindlichen Bildung. Dafür muss die Finanzierung der frühkindlichen Bildung neu justiert werden.

Frage 3
Wie möchten Sie der wachsenden Unzufriedenheit in der Belegschaft begegnen, die wir als Eltern täglich mitbekommen? Die Kombination aus Fachkräftemangel und unzufriedenen Erzieher:innen ist sicherlich alles andere als ideal und sollte nicht hingenommen werden.
​Antwort:
Damit die Unzufriedenheit der Kita-Fachkräfte aufgelöst wird, müssen die Fachkräfte entlastet werden. Durch Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte können die Kita-Fachkräfte entlastet werden, sodass sich die Fachkräfte auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können.  

Frage 4
Wie möchten sich Ihre Fraktion dem dringlichen Flüchtlingsproblem annehmen, welches auch den Bedarf an Betreuungsplätzen noch einmal deutlich erhöhen dürfte, zumal bei diesen Kindern ein Mehraufwand angenommen werden darf?
Antwort
In der aktuellen Situation ist es wichtig, dass geflüchteten Kindern und ihren Eltern ein Betreuungsangebot gemacht wird. Hierfür können Brückenprojekte eingerichtet werden, z.B. Eltern-Kind- oder Spielgruppen. Darüber hinaus können Ukrainer*innen mit pädagogischer Ausbildung zur Unterstützung eingesetzt werden. Dies sollte nun schnell geprüft werden.

Frage 5
Soll die Betreuung in NRW in Zukunft /kostenlos sein?
Antwort:
Perspektivisch streben wird eine Beitragsfreiheit an. Auf dem Weg zur Beitragsfreiheit werden wir landesweit einheitliche Elternbeitragstabellen einführen, die eine gerechte soziale Staffelung der Gebühren und eine Gebührenbefreiung für Geringverdienende vorsehen. Aber unser erstes Ziel ist, dass die frühkindliche Bildung qualitativ gut ist.

Frage 6
Empfinden Sie den Personalschlüssel in NRW als kindgerecht und qualitativ angemessen?
Antwort:
Nein, den Personalschlüssel in NRW empfinden wir nicht als angemessen für eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung.   

Frage 7
Muss der Personalschlüssel nicht angepasst werden, um in die frühkindliche Entwicklung und Bildung zu investieren? Andere Bundesländer besetzen hier Vorreiterrollen.
Antwort:
Ja, den Fachkraft-Kind-Schlüssel werden wir anhand von wissenschaftlichen Standards neu regeln.

Dr. Wolfgang Zumdick
Bündnis 90 / Die Grünen NRW



Frage 1:
Welche Ideen haben Sie, um Erzieher und Erzieherinnen die Tätigkeit in NRW schmackhaft zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?

Antwort:
Wir wollen kurz- und mittelfristig für zusätzliches Personal in der Kinderbetreuung sorgen,
um die personelle Situation vor Ort weiter zu entspannen und die Qualität der Kinderbetreuung nachhaltig zu verbessern. Die vergütete, praxisintegrierte Ausbildung ist aufgrund ihrer attraktiven Rahmenbedingungen ein Erfolg und trägt zur Steigerung der Attraktivität des Berufsfeldes bei. Auch die Träger der Einrichtungen profitieren davon, frühzeitiger zusätzliches pädagogisches Personal vor Ort einsetzen zu können. Wir wollen diese Ausbildungsform darum weiter stärken und perspektivisch zum Hauptpfeiler der Ausbildung machen. Aktuell können sich Interessierte erstmals zur staatlich geprüften Kinderpflegerin / zum staatlich geprüften Kinderpfleger in praxisintegrierter Form qualifizieren lassen. Nordrhein-Westfalen ist mit diesem neuen, praxisintegrierten Ausbildungsgang bundesweit Vorreiter.                                                                                                                      

Ab dem Schuljahr 2022/2023 bieten landesweit weitere Berufskollegs den Bildungsgang „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“/“Staatlich geprüfter Kinderpfleger“ an. Insgesamt können dadurch bis zu 1.000 weitere Qualifizierungen in der Kinderpflege angeboten werden. Die Landesregierung fördert diese Qualifizierung im Zeitraum von 2022 – 2024 mit bis zu 32,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes. Damit erhöht sich die Zahl der vom Land seit 2021 angebotenen, finanzierten Qualifizierungen auf insgesamt bis zu 1.500 Plätze.
Zudem wollen wir den Einsatz von Hauswirtschafts- und Verwaltungsfachkräften fördern, damit das pädagogische Fachpersonal mehr Zeit mit den Kindern statt am Schreibtisch verbringt. Gerade das erfolgreiche Kitahelfer-Programm zeigt den Bedarf und den Wunsch nach Entlastung von nicht-pädagogischen Aufgaben an. Interessierte können sich zur Assistenzkraft im nichtpädagogischen Bereich in nordrhein-westfälischen Kindertageseinrichtungen qualifizieren. Diese Qualifizierung im Rahmen eines einjährigen Lehrgangs von 160 Stunden, in dem Grundkenntnisse z.B. im Bereich Hygiene,Hauswirtschaft, Arbeits- und Gesundheitsschutz vermittelt werden, wird vom Land finanziert.
Wir freuen uns, dass wir im Deutschen Roten Kreuz mit seinem Kreisverband Euskirchen nun einen erfahrenen Weiterbildungsträger gefunden haben, der landesweit diese Qualifizierung in passgenauen Angeboten in präsenten, aber überwiegend digitalen Modulen anbieten wird.
Nach den uns vorliegenden Zahlen des DRK von Ende Oktober 2021 zu der Qualifizierungsmaßnahme „Kita Assistenzkräfte“ nehmen derzeit 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Lehrgang teil.
Im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie haben wir den Einsatz von Fachkräften aus der Logopädie, Ergotherapie sowie von ausgebildeten Musik- und Theaterpädagoginnen und -pädagogen in Kitas ermöglicht. In Zusammenarbeit mit Trägern und Gewerkschaften wollen wir Wege finden, diese Fachkräfte dauerhaft einzusetzen, damit Kinder langfristig von einer ganzheitlicheren Kindertagesbetreuung profitieren.

Frage 2
Wie können neue Betreuungsplätze geschaffen werden, um dem wachsenden Bedarf zu begegnen?
Antwort:
Seit Regierungsübernahme 2017 haben wir mehr als 82.500 zusätzliche Kita-Plätze geschaffen. Wir haben das Versprechen einer Platzausbaugarantie gegeben: Jede Investition vor Ort in einen neuen Betreuungsplatz wird vom Land gefördert. Mit der umfassenden Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) stehen jährlich zusätzlich 1,3 Milliarden Euro für die frühkindliche Bildung zur Verfügung. So haben wir die Qualität nachhaltig gestärkt – ein Meilenstein!

Eltern profitieren zudem von einem zweiten beitragsfreien Jahr sowie ersten Schritten hin zu flexibleren Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen. Diesen Weg wollen wir fortsetzen und konsequent die frühkindliche Bildung in Nordrhein-Westfalen ausbauen und stärken. Wir werden die Betreuungsplätze gemeinsam mit den Kommunen und Trägern noch stärker ausbauen, um die Betreuungsbedarfe von Eltern abzudecken und ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Bessere, flexiblere und mehr Betreuungsplätze erfordern jedoch auch mehr pädagogisches Personal. Mit einer attraktiven, praxisorientierten und bezahlten Ausbildung für künftige Erzieherinnen und Erzieher sowie besseren Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb der Kitas und Tagespflegestellen können wir

in den nächsten Jahren noch mehr Menschen als pädagogische Fachkräfte gewinnen.

Frage 3
Wie möchten Sie der wachsenden Unzufriedenheit in der Belegschaft begegnen, die wir als Eltern täglich mitbekommen? Die Kombination aus Fachkräftemangel und unzufriedenen Erzieher:innen ist sicherlich alles andere als ideal und sollte nicht hingenommen werden.
​Antwort:
s.o.

Frage 4
Wie möchten sich Ihre Fraktion dem dringlichen Flüchtlingsproblem annehmen, welches auch den Bedarf an Betreuungsplätzen noch einmal deutlich erhöhen dürfte, zumal bei diesen Kindern ein Mehraufwand angenommen werden darf? U.a. Herr Stamp spricht hier weiterhin von einer Einladungskultur und stellt auch den
längerfristigen Aufenthalt in Aussicht, was wir richtig finden, aber auch schnelle Antworten und Konzepte erfordert.
Antwort:
Uns ist besonders wichtig, dass die aus der Ukraine geflohenen Kinder möglichst schnell nach ihrer Ankunft ein Angebot der frühkindlichen Bildung und Betreuung erhalten. Dafür wurde bereits ein Schreiben an die Träger, Leitungen und das Personal von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen verschickt, das verschiedene Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Wir haben die Möglichkeit geschaffen, dass Träger ab sofort zusätzliche Angebote der „Kinderbetreuung in besonderen Fällen“, sogenannte Brückenprojekte, aufbauen können, die vom Land gefördert werden. Die Aufnahme in Kindertagespflegestellen und Kindertageseinrichtungen ist bei freien Plätzen sofort möglich.
Wenn in KiBiz-geförderten Kindertageseinrichtungen zusätzliche Plätze belegt oder zusätzliche Gruppen eingerichtet werden, so finanziert das Land diese ebenfalls mit. In Kindertageseinrichtungen notwendige Sprachmittlung kann im Rahmen der KiBiz-Gesamtbudgets abgerechnet werden. Um  die  Kitas  zu  unterstützen, insbesondere aber den Kindern aus der Ukraine Geborgenheit und Zuwendung zu ermöglichen, stehen wir mit den Trägern darüber hinaus im Austausch, wie weiteres Personal gewonnen werden kann. Derzeit wird unter anderem geprüft, wie die Ukrainerinnen und Ukrainer  selbst  mit  in  die frühkindliche  Bildungs-  und Betreuungsarbeit eingebunden werden können.

Frage 5
Soll die Betreuung in NRW in Zukunft /kostenlos sein?
Antwort:
Zur Entlastung der Eltern haben wir ein weiteres Kindergartenjahr beitragsfrei gestellt, so dass Eltern von nun zwei beitragsfreien Kita-Jahren profitieren. Schrittweise wollen wir die Angebote der frühkindlichen Bildung auch in den weiteren Kindergartenjahren beitragsfrei machen und die Eltern so weiter entlasten.

Stellungnahme von:
Dr. Mirco Bange, Kandidat der FDP zur Landtagswahl im Wahlkreis Mettmann I,
Dirk Wedel, Kandidat der FDP zur Landtagswahl im Wahlkreis Mettmann II



Frage 1:
Welche Ideen haben Sie, um Erzieher und Erzieherinnen die Tätigkeit in NRW schmackhaft zu
machen und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?


Antwort:
Für uns steht fest: Pädagogische Fachkräfte spielen eine unbestreitbar wichtige Rolle in unserem Bildungssystem. Deshalb fördern wir sie durch §46 des neuen KiBiz mit bis zu 8.000 Euro jährlich pro belegtem Praktikumsplatz. In den vergangenen Jahren konnten wir bereits über 25.000 Ausbildungsplätze für Erzieherinnen und Erzieher neu einrichten und werden zusätzlich ein System für Fachkräftemanagement und -gewinnung etablieren.

Mit dem „Arbeitsprogramm zur Personalgewinnung für Kindertageseinrichtungen“ wollen wir Fachkräfte ausbilden, binden und zurückgewinnen: Dafür werden wir die Attraktivität des Berufsfeldes erhöhen, indem wir die sehr kurze Karriereleiter ausbauen und Qualifizierungsmöglichkeiten verbessern. Unsere pädagogischen Fachkräfte brauchen die gesellschaftliche Anerkennung, die ihnen zusteht. Zudem wollen wir die Zugänge für ausländische Fachkräfte mit einschlägiger beruflicher Qualifizierung verbessern. Wir gehen damit systematisch und strukturiert die Herausforderungen der Kindertagesbetreuung im Sinne bester frühkindlicher Bildung für alle Beteiligten an.  

Frage 2
Wie können neue Betreuungsplätze geschaffen werden, um dem wachsenden Bedarf zu begegnen?
Antwort:
Wir sind überzeugt, dass wir echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur durch gute frühkindliche Bildung schaffen. Dazu haben wir in den letzten fünf Jahren insbesondere die Betreuungsangebote in den Randzeiten verbessert. Von 2017 bis 2021 haben wir die Zahl der Kinderbetreuungsplätze im U3-Bereich bereits um über 31.500 auf rund 211.000 und im Ü3-Bereich um fast 51.000 auf rund 530.000 steigern können. Damit haben wir in kurzer Zeit insgesamt über 82.000 neue Kitaplätze geschaffen. Unsere Kita-Platz-Ausbaugarantie werden wir auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Um Eltern mehr Planungssicherheit zu geben, werden wir ein digitales Kita- und Tagespflegeplatzmanagement auf den Weg bringen.

Um frühkindliche Bildung als wichtige Voraussetzungen für Chancengleichheit insbesondere für die drei Kita-Jahre vor der Einschulung zu stärken, werden wir auch das dritte Kindergartenjahr vor der Schule für die Eltern beitragsfrei machen und damit komplette Beitragsfreiheit im Bereich Ü3 herstellen. Damit schaffen wir eine direkte finanzielle Entlastung der Eltern.

Frage 3
Wie möchten Sie der wachsenden Unzufriedenheit in der Belegschaft begegnen, die wir als Eltern täglich mitbekommen? Die Kombination aus Fachkräftemangel und unzufriedenen Erzieher:innen ist sicherlich alles andere als ideal und sollte nicht hingenommen werden.
​Antwort:
Frühkindliche Bildung schafft wichtige Voraussetzungen für Chancengleichheit und ein Leben in Selbstbestimmung. Um den Kindern in unseren Kitas genau dies zu gewährleisten, wollen wir die pädagogischen Fachkräfte von administrativer Arbeit befreien und in Abstimmung mit Trägern und Gewerkschaften ein effizientes Verwaltungsmanagement fördern.

Mit dem neuen Kinderbildungsgesetz garantieren wir für pädagogische Fachkräfte bessere Arbeitsbedingungen, indem wir jährlich zusätzlich 1,3 Milliarden Euro für das System der Kindertagesbetreuung bereitstellen und davon rund eine Milliarde Euro für mehr Qualität aufbringen. Beim Bund werden wir uns mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Mittel aus dem sogenannten „Gute-Kita-Gesetz“ den Ländern dauerhaft zur Verfügung stehen.
Zur zusätzlichen Unterstützung vor Ort haben wir Alltagshelferinnen und Alltagshelfer eingestellt. Mit einem Institut für Familienforschung in Nordrhein-Westfalen wollen wir Familienpolitik auf der Grundlage langfristiger, datenbasierter Betrachtungen auch wissenschaftlich weiterentwickeln.

Frage 4
Wie möchten sich Ihre Fraktion dem dringlichen Flüchtlingsproblem annehmen, welches auch den Bedarf an Betreuungsplätzen noch einmal deutlich erhöhen dürfte, zumal bei diesen Kindern ein Mehraufwand angenommen werden darf?
Antwort:
Gerade den vielen Müttern mit ihren Kindern, die auf der Flucht vor Krieg, Zerstörung und Tod zu uns kommen, bieten wir Schutz. Wir werden insbesondere ihre organisatorische sowie psychologische Betreuung sowie den Zugang zu gesundheitlicher Versorgung und schulischer Bildung sicherstellen. Die deutsche Sprache ist und bleibt dabei der Schlüssel für Integration und eine erfolgreiche Schulkarriere. Um die Sprachkompetenz zu stärken, wollen wir den herkunftssprachlichen Unterricht in Schulen stärken. Dazu müssen wir gemeinsam mit dem Bund und den anderen Ländern eng zusammenarbeiten.                           

Durch die Reform des Flüchtlingsaufnahmegesetzes haben wir die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen, Kommunen bei der Aufnahme von Flüchtlingen deutlich stärker finanziell zu unterstützen. Durch die Novelle des Teilhabe- und Integrationsgesetzes wurde eine Mindestförderung von 130 Millionen Euro jährlich für die Integrationsarbeit der Kommunen festgeschrieben. Mit dem bundesweit modernsten Integrationsgesetz statten wir die Kommunen so erstmals mit genug Geld für die Integration aus.

Frage 5
Soll die Betreuung in NRW in Zukunft /kostenlos sein?
Antwort:
Wir stehen dafür, Nordrhein-Westfalen noch familienfreundlicher zu machen. Daher haben wir in den vergangenen fünf Jahren das zweite beitragsfreie Kita-Jahr eingeführt. Um frühkindliche Bildung als wichtige Voraussetzungen für Chancengleichheit insbesondere für die drei Kita-Jahre vor der Einschulung auch weiterhin zu stärken, werden wir auch das dritte Kindergartenjahr vor der Schule für die Eltern beitragsfrei machen und damit komplette Beitragsfreiheit im Bereich Ü3 herstellen. Damit schaffen wir eine direkte finanzielle Entlastung der Eltern. In der Corona-Krise haben wir zudem die Elternbeiträge für Kindertagesbetreuung und OGS übernommen.

Frage 6 (Frage 6 und 7 wurden zusammen beantwortet)
Empfinden Sie den Personalschlüssel in NRW als kindgerecht und qualitativ angemessen? 
Antwort:
Nicht erst seit Regierungsübernahme, sondern seit fast zehn Jahren wissen wir, dass die strukturelle Unterfinanzierung der Kindertagesbetreuung die folgenschwere Konsequenz hatte, dass die Personaldecke in vielen Kitas auf das gesetzlich vorgeschriebene Grundniveau abgeschmolzen wurde. Am 29. November 2019 konnten wir dies mit der Verabschiedung des neuen Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) überwinden.                                                                                                                                                     

In dem neuen KiBiz werden erstmalig auch die Vorbereitungszeiten und die Betreuung von Praktikantinnen und Praktikanten im Personalschlüssel berücksichtigt. Um dabei auch langfristig unsere hohen Qualitätsanforderungen sicherzustellen, werden wir ein Institut für Familienforschung in Nordrhein-Westfalen gründen. So wollen wir Familienpolitik auf der Grundlage langfristiger, datenbasierter Betrachtungen auch wissenschaftlich weiterentwickeln. Denn für uns steht fest: Nordrhein-Westfalen soll seinen hervorragenden Weg fortsetzen und das familien- und kinderfreundlichste Bundesland werden.

Carina Catap
Leitende Referentin im Kampagnenteam



Frage 1:
Welche Ideen haben Sie, um Erzieher und Erzieherinnen die Tätigkeit in NRW schmackhaft zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?
Antwort:
Betreuung und Bildung müssen sich in erster Linie am Wohl und den berechtigten Interessen der Kinder orientieren. Daher muss hier der Grundsatz herrschen: Qualität vor Quantität! Der Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder ab dem ersten Lebensjahr wurde in den vergangenen Jahren in NRW massiv vorangetrieben.Die personelle Ausstattung und deren Qualifikation sind dabei bisher nicht hinreichend den gewachsenen Anforderungen angepasst worden. Daher wollen wir einen
Erzieher:innen-Kind-Schlüssel, der dem ungleich höheren Betreuungsaufwand der Kinder unter 3 Jahren und den gestiegenen Anforderungen an sprachliche und
motorische Förderung, Inklusion und Integration deutlicher Rechnung trägt.
Gruppengrößen müssen verkleinert und der Erzieher:innenberuf durch bessere Aus- und Weiterbildungsbedingungen sowie angemessene Bezahlung aufgewertet werden.
Außerdem müssen die Landesmittel für die Kindertagesbetreuung entsprechend aufgestockt werden.

Frage 2
Wie können neue Betreuungsplätze geschaffen werden, um dem wachsenden Bedarf zu begegnen?
Antwort:
Das Kinderbildungsgesetz in NRW ist unterfinanziert und hat dazu geführt, dass viele Kitas mit dem Rücken an der Wand und damit kurz vor dem Aus stehen. Frühkindliche Bildung ist für unsere Gesellschaft allerdings von großer Bedeutung. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, müssen Land und Bund mehr Geld für frühkindliche Bildung zur Verfügung stellen. Wir wollen daher, dass ein neues KiTagesetz geschaffen wird, welches für eine auskömmliche Finanzierung sorgt. Dabei müssen der qualitative und quantitative Ausbau ebenso gesichert sein, wie der vollständige Verzicht auf Elternbeiträge.

Frage 3
Wie möchten Sie der wachsenden Unzufriedenheit in der Belegschaft begegnen, die wir als Eltern täglich mitbekommen? Die Kombination aus Fachkräftemangel und unzufriedenen Erzieher:innen ist sicherlich alles andere als ideal und sollte nicht hingenommen werden.
​Antwort:
Die seit Jahren stagnierenden Landeszuschüsse in Kinder- und Jugendarbeit führen in den Einrichtungen und Verbänden zu einem Rückgang der Angebote. Es bedarf einer größeren Anerkennung der Kinder- und Jugendarbeit und einer auskömmlichen Finanzierung der Strukturen.

Frage 4
Wie möchten sich Ihre Fraktion dem dringlichen Flüchtlingsproblem annehmen, welches auch den Bedarf an Betreuungsplätzen noch einmal deutlich erhöhen dürfte, zumal bei diesen Kindern ein Mehraufwand angenommen werden darf?
Antwort:
Der Kinder- und Jugendförderplan muss flexibler gestaltet werden, um z.B. bedarfsgerechte Angebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche zu entwickeln.Wir sehen Integration als eine Querschnittaufgabe, die alle Bereiche von Politik und Leben berühren wird. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, setzen wir uns für
die Einrichtung eines vollwertigen Integrationsministeriums ein, das alle nötigen Maßnahmen plant, koordiniert und umsetzt.

Frage 5
Soll die Betreuung in NRW in Zukunft /kostenlos sein?
Antwort:
Ja. Bildung beginnt mit der Geburt und hört nie auf, ein wichtiger Bestandteil des Lebens zu sein. Frühkindliche Bildung ist dabei von zentraler Bedeutung. Alle Kinder müssen ungeachtet bestehender Unterschiede so gefördert werden, dass sie mit möglichst guten Voraussetzungen ihre Schullaufbahn beginnen können. Dazu braucht es gebührenfreie, flexible, bei Bedarf ganztägig und gut erreichbare Angebote in Krippen, Kindergärten und bei Tageseltern. Wir PIRATEN setzen uns für gleiche Förderungsmöglichkeiten öffentlicher und freier Träger ein.

Andrea Deckelmann
stellvertretende Vorsitzende
Piratenpartei Deutschland
Landesverband Nordrhein-Westfalen



Frage 1:
Welche Ideen haben Sie, um Erzieher und Erzieherinnen die Tätigkeit in NRW schmackhaft zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?
Antwort:
Sowohl  im  Gesundheitsbereich  als  auch  in  dem  der  pädagogischen  Fachkräfte  wurde  über
Jahre hinweg der Fachkräftemangel verschlafen. Bis zu 72.500 Fachkräfte werden möglicher-
weise bis zum Jahre 2025 in westdeutschen Kitas fehlen, um den Rechtsanspruch auf einen
Kita - Platz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zu erfüllen und den Bedarf der Eltern zu de-
cken  (Quelle:  Fachkräftebarometer  Frühe  Bildung,  Dezember  2020).  Eine  solche  Lücke  lässt sich leider nicht durch Aufstockung der Ausbildungskapazitäten schließen, da hierfür z.B. Berufsschullehrkräfte fehlen. Auch Quereinsteiger müssten zunächst erstpädagogisch qualifiziert werden, sodass auch diese keine schnelle Abhilfe beim Fachkräftemangel leisten können.
Dennoch gilt es natürlich , neues Personal zu gewinnen und dieses zu binden. Das „Gute Kita Gesetz“ der Bundesregierung hat hierzu eine gute Möglichkeit geboten. Nordrhein - Westfalen hat 1 Mrd. Euro vom Bund aus dem „Gute Kita Gesetz“ erhalten. Allerdings flossen lediglich 15 Prozent dieser Summe in qualifizierte Fachkräfte (Quelle: https://www.gute-kita-portal.de/gute-kita-gesetz/bundeslaender/nordrhein-westfalen). 

Dabei  erhielten  die  Jugendämter  zur  Weiterleitung an die Träger Zuschüsse für die praxisintegrierte Ausbildung. Damit steigert man gegebenenfalls die Ausbildungskapazitäten, aber erzielt keine Aufwertung des Erzieherberufs. Eine Situation, die uns nicht zufriedenstellt. Wir fordern attraktive Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten . Denn das hat auch etwas mit Wertschätzung des Berufsbildes zu tun.

Frage 2
Wie können neue Betreuungsplätze geschaffen werden, um dem wachsenden Bedarf zu begegnen?
Antwort:
Ein Ausbau der Betreuungsplätze in Kindertageseinrichtungen ist dringend erforderlich, um allen Kindern die gleichen frühkindlichen Bildungschancen zu eröffnen und den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen. Hierzu sind in den nächsten Jahren finanzielle und personelle Ressourcen in erheblichem Umfang bereitzustellen. Nur so kann flächendeckend in zukünftigen  Jahren  ein  Kinderbetreuungsangebot  vor gehalten  werden,  das  der  Nachfrage  entspricht.
Bei der Verteilung der Betreuungsplätze gibt es große regionale Disparitäten. 

Einige Planungsräume  weisen  heutzutage  ein  deutliches  Defizit  an  Betreuungsplätzen  auf,  andere  hingegen können Betreuungsmöglichkeiten auch für Kinder aus anderen Planungsräumen bieten. Unterschiedliche Ursachen bedingen dieses Ungleichgewicht. Gewachsene Strukturen, Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und die Schaffung neuer Wohnungen machen es notwendig, die Entwicklungen in kurzen zeitlichen Abständen zu überprüfen .Wir fordern vor allem den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren, da immer mehr  Eltern  sehr  früh  für  ihr  Kind  einen  Betreuungsplatz  in  Anspruch  nehmen  möchten bzw. müssen und die Versorgungsquote derzeit nicht dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Erschwerend kommt hinzu, dass das Raumprogramm in bestehenden älteren Einrichtungen oftmals eine Betreuung von Kindern unter drei Jahren nicht zulässt. Hier muss dringend und zwingend eine Harmonisierung erfolgen.

Frage 3
Wie möchten Sie der wachsenden Unzufriedenheit in der Belegschaft begegnen, die wir als Eltern täglich mitbekommen? Die Kombination aus Fachkräftemangel und unzufriedenen Erzieher:innen ist sicherlich alles andere als ideal und sollte nicht hingenommen werden.
​Antwort:
Eine OECD Studie aus dem Jahre 2020 hat gezeigt, dass sich Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland zu wenig von der Bevölkerung wertgeschätzt fühlen. Nur etwa ein Drittel hat das Gefühl,  von der Gesellschaft  anerkannt  zu  werden. Die Wertschätzung  spiegelt  sich  auch  im Gehalt wider. Knapp 70 Prozent der befragten Kita - Erzieherinnen und - Erzieher sind mit ihrem Gehalt unzufrieden. Einer der größten Sorgenfaktoren von Erzieherinnen und Erziehern ist der Personalmangel. Jede dritte befragte Person gab an, dass sie zusätzliche Aufgaben übernehme und zu viele Kinder betreuen müsse.
Wir bekommen ein riesiges Problem in Nordrhein - Westfalen, wenn die Unwucht zwischen Verantwortung und Anerkennung im frühkindlichen Bereich zunehmend Stress verursacht und Unzufriedenheit hervorruft. Das schlägt sich schlussendlich nicht nur auf die Arbeitsmoral nieder, sondern schreckt auch potentielle Nachwuchskräfte ab.
Wie  schon unter Frage 1 erwähnt, fordern wir attraktive Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten und damit eine Wertschätzung gegenüber den Menschen, welche Tag für Tag mit der Erziehung unserer Kinder betraut sind.

Frage 4
Wie möchten sich Ihre Fraktion dem dringlichen Flüchtlingsproblem annehmen, welches auch den Bedarf an Betreuungsplätzen noch einmal deutlich erhöhen dürfte, zumal bei diesen Kindern ein Mehraufwand angenommen werden darf? U.a. Herr Stamp spricht hier weiterhin von einer Einladungskultur und stellt auch den
längerfristigen Aufenthalt in Aussicht, was wir richtig finden, aber auch schnelle Antworten und Konzepte erfordert.

Antwort:
Nordrhein - Westfalen muss alles dafür tun, dass geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Umsetzung der EU - Massenzustrom - Richtlinie die bestmögliche humanitäre Versorgung und den entsprechenden Schutz erhalten.
Die Kommunen benötigen hierfür  dringend eine auskömmliche finanzielle Unterstützung durch das  Land und den  Bund. Die zugesagten Finanzmittel der Ministerpräsidentenkonferenz vom 7. April 2022 erachten wir als unzureichend. Es steht zu befürchten, dass auf die Kommunen erhebliche finanzielle Mehrbelastungen zukommen, die diese nicht stemmen können.

Da es sich bei den Geflüchteten aus der Ukraine überwiegend um Frauen, Kinder und ältere und erkrankte Menschen handelt, ergeben sich ganz besondere Herausforderungen für den Umgang und den Schutz dieser vulnerablen Personengruppen. Die Gefahr, das Kriminelle die Situation ausnutzen, bis hin zu der  von den  Sicherheitsbehörden aufgezeigten Gefahr des Menschenhandels oder der Zwangsprostitution, ist leider virulent. In diesem Zusammenhang fordern wir von Land und Bund besondere Schutzmaßnahmen.

Eine angemessene Betreuung und Beschulung der geflüchteten Kinder ist von großer Bedeutung. Hierzu ist die Koordination und Abstimmung mit der ukrainischen Community in NRW, die bereits mit vielen ehrenamtlichen Helfern zur Bewältigung der Lage beiträgt, wünschenswert. Auch über die Anregungen der ukrainischen Generalkonsulin, im Rahmen der Kultusministerkonferenz, ist dabei ergebnisoffen zu diskutieren. Dabei geht es insbesondere um eine Beschulung in ukraini-
scher Sprache und nach ukrainischem Lehrplan. Dies gilt analog auch für Flüchtlingskinder in Kitas . Diese Kinder sind vom Krieg und der Flucht geprägt und oftmals mit der Situation hier in Deutschland überfordert und durch die fremde Sprache verunsichert. Um den Kindern ein Stück Sicherheit zu geben, müssen die Sorgen und Bedürfnisse der Kinder verstanden werden. Daher kann eine Betreuung nur  in Zusammenhang mit ehrenamtlich helfenden Muttersprachlern und Seelsorgern erfolgen.​
Eine realistische Schätzung bezüglich der voraussichtlichen Aufenthaltsdauer der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland ist aus unserer Sicht nicht möglich. Deutlich vernehmbar ist allerdings der Wunsch nach einer baldigen Rückkehr. Wir sollten den Menschen die erforderliche Zeit zur Verarbeitung des Erlebten geben und sie nicht voreilig mit Integrationsmaßnahmen überfordern.
Kurzfristig ist davon auszugehen, dass die außerschulische Betreuung überwiegend von den Müttern übernommen wird. Für unbegleitete Kinder hat die Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Jugendämtern ein angepasstes Betreuungskonzept zu erarbeiten.

Frage 5
Soll die Betreuung in NRW in Zukunft /kostenlos sein?
Antwort:
Die Erhebung der Beiträge für die Kitas ist Aufgabe der Kommunen. Auch heute schon handhaben Kommunen das sehr unterschiedlich. Aus unserer Sicht wäre es wünschenswert, wenn die Beiträge einheitlicher und niedriger wären – aber es ist nicht Aufgabe des Landes, das zu regeln. Es ist Aufgabe der Kommunen, ihre Prioritäten so zu setzen, dass frühkindliche Bildung kein Luxus ist. Möglicherweise wäre dann eine Opernsanierung für eine Kommune in Höhe von
860 Mio. Euro nicht so wichtig.

Daniel Schwach
Wahlkampfkoordination Landtagswahl 2022
AfD-Landesverband NRW











Frage 1:
Welche Ideen haben Sie, um Erzieher und Erzieherinnen die Tätigkeit in NRW schmackhaft zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?
Antwort:
Wir wollen die Ausbildung von pädagogischen Kräften vergüten, nicht nur die PiA, sondern auch die vollzeitschulische. Wir werden die Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen verbessern und den Mitarbeiter:innen angemessene Zeit für die Begleitung der Praktikant:innen, sowie für die Praxisanleitung der Auszubildenden.

Frage 2
Wie können neue Betreuungsplätze geschaffen werden, um dem wachsenden Bedarf zu begegnen?
Antwort:
Wir wollen eine einrichtungsbasierte Sockelfinanzierung einführen und so die Unterhaltung einer Kita attraktiver gestalten. Dafür werden wir gemeinsam mit den Kommunen und Trägern in einen diskursiven Prozess einsteigen. Parallel dazu wollen wir die Ausbildungskapazitäten an den Fachschulen erhöhen, damit sowohl Plätze als auch Fachkräfte aufwachsen.

Frage 3
Wie möchten Sie der wachsenden Unzufriedenheit in der Belegschaft begegnen, die wir als Eltern täglich mitbekommen? Die Kombination aus Fachkräftemangel und unzufriedenen Erzieher:innen ist sicherlich alles andere als ideal und sollte nicht hingenommen werden.
​Antwort:
Wir wollen dem pädagogischen Personal wieder ermöglichen dem Grundgedanken ihrer Tätigkeit nachzukommen, nämlich der pädagogischen Arbeit mit den Kindern nachzukommen und die Arbeitsbedingungen der Kräfte verbessern. Dafür werden wir über Funktionsstellen interne Aufstiege durch Fort - und Weiterbildung
ermöglichen, Kitahelfer:innen und Kita - Kaufleute zur Unterstützung des Personals bei nicht pädagogischer Arbeit landesweit etablieren und die Ausbildung für die pädagogischen Kräfte vergüten, unabhängig vom Ausbildungsgang.

Frage 4
Wie möchten sich Ihre Fraktion dem dringlichen Flüchtlingsproblem annehmen, welches auch den Bedarf an Betreuungsplätzen noch einmal deutlich erhöhen dürfte, zumal bei diesen Kindern ein Mehraufwand angenommen werden darf?
Antwort:
Die Ukraine hat ein sehr ausdifferenziertes System der frühkindlichen Bildung. Die Kinder sind an den Besuch von Bildungsinstitutionen gewöhnt und durch die Flucht vor dem Krieg werden auch Fachkräfte zu uns kommen, die in den Einrichtungen gebraucht werden. Wir möchten, dass die Kinder schnell wieder frühkindliche Bildung
erfahren. Wenn dies zunächst nicht in den Einrichtungen möglich ist, dann werden wir niedrigschwellige Angebote stärken.

Frage 5
Soll die Betreuung in NRW in Zukunft /kostenlos sein?
Antwort:
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Bildung von Anfang an gebührenfrei zu machen, damit meinen wir auch explizit die Kita, denn das ist für uns die erste Bildungseinrichtung, die Kinder besuchen und die  es schafft, Ungleichheiten auszugleichen. Wir wollen nicht, dass der Besuch der frühkindlichen Bildung abhängig ist vom Geldbeutel der Eltern oder von der Postleitzahl.

Frage 6
Empfinden Sie den Personalschlüssel in NRW als kindgerecht und qualitativ angemessen?
Antwort:
Der Begriff kindgerecht ist bei der Frage der Personalschlüssel schwierig. Wir sprechen lieber von einem angemessenen Personalschlüssel. Kinder empfinden das vielleicht anders als wir. Wir werden uns aber dafür einsetzen, dass wir einen besseren Personalschlüssel bekommen, der mehr Zeit für pädagogische Arbeit
mit den Kindern ermöglicht, aber auch ausreichend Zeit für Vor - und Nachbereitung und vor allem auch für die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern.

Frage 7
Muss der Personalschlüssel nicht angepasst werden, um in die frühkindliche Entwicklung und Bildung zu investieren? Andere Bundesländer besetzen hier Vorreiterrollen.
Antwort:
Wir wollen ein Kita - Zukunftsgesetz auf den Weg bringen. Im Zuge dieses Prozesses werden wir mit der kommunalen Seite und den Trägervertreterinnen auch über die Frage der Personalschlüssel reden.

Mit freundlichen Grüßen
Alexandra Salihodzic
Referentin Abteilung Parteileben








         










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